Das „Mutterland“ des Fußball ist England, das wissen wir alle. Wir wissen auch, dass dort nicht der beste Fußball auf der Welt gespielt wird. Deutschlands erster reiner Fußballverein war der Deutsche Fußballverein von Hannover, der 1878 gegründet wurde. Es sollten noch mehrere Jahrzehnte vergehen, bis der Fußball sich auch in Südoldenburg organisierte. Früh dabei waren die Lohner mit Roland Lohne - später als TuS BW Lohne bekannt. In Steinfeld gründete junge Männer 1920 den SV Falke Steinfeld. Zwar spielte man schon länger Fußball – aber dennoch verschlug es Steinfelder Jungs immer nach Mühlen, denn dort waren englische Kriegs-gefangene aus dem I. Weltkrieg, die Fußball spielten. Und das war damals eine Attraktion – auch wenn man beileibe das Regelwerk noch nicht kannte. Und was machte Steinfelds Pastor Krebeck, der hieß das Fußballspielen nicht gut und erteilte den Steinfeldern von der Kanzel herab ein Verbot Fußballspiele zu besuchen, weil dort nackte Männerbeine zu sehen waren.
Abhängig
war die Nachkriegsjugend damals vom Wohlwollen der Bauern. So spielte man bei
Josef Haskamp (Zissmanns Wiese) an der Kroger Straße, bei Bernhard
Bergmann am neuen Bahnhofsgelände oder beim Bauer Josef Wilberding nahe des
Dorfes hinter den Hofgebäuden. Es waren ausnahmslos halsbrecherische
Viehweiden, auf denen ein vernünftiges Spiel, wie wir es heute auf gepflegten
Rasen kennen, nicht möglich war, denn der Ball hoppelte unentwegt. Apropo Ball
– während man heutzutage zu einem Spiel stets eine üppige Anzahl von Bällen
für alle Mannschaften parat halten kann, war das damals nicht so. Mit dem
einzigen Ball, den die Falken zu der Zeit besaßen, ging man vorsichtig um. Der
Ball war die Kostbarkeit für den Verein schlechthin. Der Torwart war
gleichzeitig für den Ball verantwortlich. Und diese Verantwortung nahm dieser
buchstäblich. In einem Heimspiel gegen „Roland“ Lohne lagen die Falken
bereits mit 11:0 Toren zurück. Torwart Josef Deters war der Ansicht, das bei
einem 12. Tor der Ball dem Gegner überlassen werden musste. Beim 11. Tor der
Lohner nahm er den Ball unter dem Arm und lief auf und davon, um den Ball vor
dem Gegner zu retten. Ein
erster Sportplatz soll sich auch am „Schemder Weg“ befunden haben. Der
„Sage“ nach sollen dort bereits weit vor Gründung des SV Falke die Schemder
Jungs von „Himmelblau Schemde“ gekickt haben. Noch heute heißt ein Flurstück
im Besitz des Bauern Alfons Pille „Der Sportplatz“.
Um 1924, also vier Jahre nach der Vereinsgründung, konnten die Falken dann einen eigenen Sportplatz vorweisen. Die Zeit des „Wiesenfußballs“, die Abhängigkeit von der Ernte- und Heuzeit und vom Wohl-wollen eines Bauern war vorbei. An der Dammer Straße, unweit des heutigen Pfadfinderheimes verpachtete der Bauer Josef Saalfeld den Falken einen Acker. Mit unheimlich viel Arbeit, Zeit und Schweiß wurde die von Heide bewachsene Fläche gestochen und der unebene Acker einigermaßen bespielbar gemacht. Doch die Entfernung zum Ort und der letztlich doch holprige Platz ließ die jungen Sportler schon bald ein neue Platzanlage erstellen. So wurde am 28. Oktober 1928 im Bereich der späteren „Schachtsiedlung“, wo heute die Falkenstraße, Barbarastraße und der Finkenweg verlaufen die neue Platzanlage eingeweiht. Auf diesem Platz spielten die Falken noch nach dem 2. Weltkrieg. In einer geschlossenen Gruppe ging man damals sonntags singend vom Vereinslokal „Ol´n Bäcker“ zum Sportplatz, begleitet von einer Schar junger Mädchen.
Drei Jahre nach dem II. Weltkrieg wurde der Sportplatz an der Dammer Straße hinter dem Getränkehandel Westermann eingeweiht. Hier schafften die Falken 1951 den Aufstieg in die Amateuroberliga. Doch bald reichte der eine Platz nicht mehr aus und im Jahre 1959 wurde an der Handorfer Straße ein weiterer Sportplatz eingeweiht, der auch heute, also 43 Jahre später noch in Benutzung ist. Der Spielbetrieb an der Dammer Straße wurde 1977 eingestellt. Heute befindet sich dort das Wohngebiet „Dammer Straße I“.
Natürlich gab es überall sogenannte Bolzplätze wie z.B. bei den Grundschulen der Gemeinde. Einer der bekanntesten Naturbolzplätze war allerdings „Pastors Hof“ hier wurde „Tag & Nacht“ Fußball gespielt. Auf dem 20 m x 20 m breiten wie langen Platz musste man sich schon geschickt anstellen, schließlich hatte man nachmittags nicht nur die Gegner aus dem „Popenberg“ oder die Beichtkinder der St. Johannes Kirche als Gegner sondern auch die 20 großen Eichen. Und während der Mittagspause riskierten die Mitarbeiter der Firmen Krapp, der Tischlerei Berding oder die beinharten KfZ-Mechaniker von Alfons Möhlmann täglich ihre Gesundheit. Gebolzt wurde aber auch unter Wilberdings Eichen.
Bereits
im August 1974 wurde das heutige Falken-Stadion mit zwei Plätzen in Betrieb
genommen. Und durch den Bau von Sporthallen vor gut 30, 40 Jahren war ein weiteres Sportpotential
hinzugekommen. Dennoch - die Entwicklung der Mitgliederzahlen im Verein machte
es erforderlich, dass Mitte der 90er Jahre ein weiterer, dritter „Platz“ an
der Grundschule hinzukam, wenngleich das für die zahlreichen Falke Mannschaften
bei weitem immer noch nicht ausreicht.