Josef Ording übernahm das Gasthaus im Jahre 1932. Neben dem eigentlichen Gasthaus stand bis 1953 auch noch ein Stallgebäude mit einem großen Vorplatz, das bis zu seinem Abbruch noch als eine Niederlage der “GERMANIA-Brauerei” Münster gekennzeichnet war. Die großen festen Kellergewölbe, die auch beim Neubau im Jahre 1953/54 noch erhalten wurden und für die Heizungsanlagen Verwendung finden konnten, waren seinerzeit die Lagerräume für Bier und eine Zeitlang auch für Eis. Zur Zeit der Geschwister von der Assen wurde in diesen Kellergewölben auch gebraut. “Eine Brauerei für einfaches Bier zum örtlichen Absatz”, weist eine Übersicht etwa um 1890 aus. Es handelt sich dabei um die „Brauerei“ von “Kaohlen Bernd”. Die Geschwister stellten ein vertrautes süßes, dunkles Bier her. “Heit und seute” mußte es sein, heiß und süß. Wenn eine Beerdigung war, dann gab es nicht wie heute, Kaffee, Butterkuchen und Schnittches, sondern dieses heiße und süße Bier, eine Sitte, die auch in anderen Gemeinden des Südoldenburger Landes verbreitet war. Die Steinfelder nannten es kurz “Doenbeier” bei der Beerdigung und bei den normalen sonntäglichen Messen hieß es dann in einem mehr volkstümlichen Namen “Dombeier”. Ein süffiges Bier, wie später unsere Vorfahren noch zu erzählen wußten.
Der spätere Saalbetrieb war allerdings
zunächst Ort für das Steinfelder “Film-Eck”, dass am 4. Februar
1954 offiziell eröffnet. Genau fünf Jahre
zuvor, war das Steinfelder Kino im Saal
Overmeyer von Kurt Strassburg eröffnet worden. Bis 1965/66 wurden
dort Filme gezeigt. Die Räumlichkeiten wurden zu einem Saalbetrieb
umfunktioniert. Nach dem frühen Tod von Josef Ording (1953) betreuten
“Ordings Oma” und dessen Sohn Paul, der legendäre “Doktor Watson”,
jahrelang den Zapfhahn. Dort „trieben“ seinerzeit auch die Junggesellen
des Clubs “MdN” (Männer der Nacht) ihr Unwesen. Nach den Ordings
übernahmen von 1972 bis 1980 Hans-Jürgen und Marianne Schnieders
das Lokal, gründeten dort u.a. das Taxiunternehmen “1414” und hielten
des sonntags für die Jugendlichen seine „Disco-Abende“ ab. Danach
hieß das
Wirtshauspaar Wilma und August Stolte
(1980-1991) zu deren Zeit der Steinfelder Karneval so richtig auflebte.
Beide waren zudem 1985 Steinfelder Schützenkönigspaar. Letzter
Wirt des Kolpinghauses war bis 1994 Franz-Josef Kohorst, der dann in Damme
eine andere Gaststätte übernahm.
1994 verkaufte die Familie Wilberding/kl.
Holthaus das Grundstück und die altehrwürdigen Gebäude,
die seinerzeit der bekannte Dammer Architekt Mans Büld entworfen hatte,
an den Bauunternehmer und Immobilienhändler Martin Hölzen aus
Diepholz. Dieser ließ die Gebäude abreißen und errichtete
an dieser Stelle ein Gebäude mit drei Ladenlokalen im Parterre und
mehreren Mietwohnungen in den oberen Geschossen.