Grußwort der Bürgermeisterin von Steinfeld, Frau Manuela Honkomp

Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Landrat Focke, sehr geehrter Herr Gloystein,
liebe Bürgermeisterkollegen, sehr geehrter Herr Ehrenbürgermeister Kruse, sehr geehrter Herr Möllmann,
verehrte Ratsmitglieder, sehr geehrte Familie Krapp, liebe Heimatfreunde, sehr geehrter Herr Glissmann, liebe Nachbarn, verehrte Gäste!

Herzlich willkommen in der neuen Lohgerberei!

„Kultur in Steinfeld? Und das in Form eines Museums...eines Heimathauses? Braucht Steinfeld überhaupt Kultur und wenn ja, was kostest das?“ Diese oder ähnliche Fragen sind während der Projekt- und auch der Umsetzungsphase mehr als einmal gefallen. Auch Ablehnung stand im Raum: „Brukt wie sowat in Steiweld?“

Meine Damen und Herren,

ich meine, dieses Haus selbst ist Antwort genug auf all diese Fragen! Und ich freue mich deshalb ganz besonders, dass ich Sie alle heute hier in diesen wunderschönen Räumen im Namen von Rat und Verwaltung zum Festakt mit offizieller kirchlicher Einsegnung des Gebäudes herzlich begrüßen darf. Die neu errichtete Lohgerberei ist – davon können Sie sich heute überzeugen – ein kleines und kostbares Schmuckstück für die Gemeinde Steinfeld, das seinen eigentlichen Wert erst noch entfalten wird!

Ich freue mich über dieses Stück Kultur in Steinfeld!

Sehr geehrte Gäste, erlauben Sie mir dazu ein kleines Zitat:

„Wer dicht neben einem Kirchturm steht, sich anlehnt, der erkennt Details in einem kleinem Ausschnitt in aller Deutlichkeit. Der Gesamtblick, der Überblick aber bleibt in der Regel verwehrt. Wer den gleichen Kirchturm aus der Ferne erspäht, hat große Mühe, ihn von anderen Türmen und Gebäuden zu unterscheiden...
Nähe und Distanz geben unterschiedliche Perspektiven. Die richtige Nähe und die richtige Distanz zum richtigen Zeitpunkt – sie garantieren eine Gesamtschau, die zu einem Verständnis führt...“,
so sagt der Pressesprecher eines großen Bistums in einem Buch über religiöse Bräuche und Feste.
Richten wir also den Blick auf dieses Haus, das wir Ihnen am heutigen Tag präsentieren und vorstellen möchten. Mit der neuen Lohgerberei – ehemals 1737 als „Holdorfer Kapelle“ eingeweiht – und mit den hier wieder verwendeten Materialien kommt sozusagen auch ein Stück Kirchengeschichte an den jetzigen Standort.

Jedem einzelnen heute persönlich für sein Engagement zu danken, würde sicherlich den Rahmen der Veranstaltung sprengen, dennoch möchte ich einige Personen persönlich nennen, die sich in ganz besonderer Weise für die Realisation und den Aufbau der Lohgerberei eingesetzt haben. Der Dank der Gemeinde Steinfeld gilt an dieser Stelle vor allem meinem Vorgänger, Herrn Peter Möllmann, unserem Bauamtsleiter, Herrn Udo Koschate, sowie natürlich dem Steinfelder Heimatverein und seinem Vorsitzenden Stephan Honkomp. Sie alle haben bei diesem Projekt an einem Strang gezogen, oftmals – vor dem Hintergrund der Kosten des Wiederaufbaus in Höhe von rund 450.000 € – auch gegen einen hohen öffentlichen Druck! Dafür ganz herzlichen Dank!

Umso erfreulicher ist es heute natürlich, dass für diese Maßnahme aus dem Programm zur integrierten ländlichen Entwicklung (ZILE) ein Zuschuss in Höhe von 212.730,00 € gewährt wurde. Auch die Unterstützung durch die Kulturstiftung der VR-Bank Dinklage-Steinfeld sowie durch weitere private Spender, durch Zeitzeugen und Helfer, vor allem auch durch die Nachfahren der Familie Krapp, möchte ich an dieser Stelle lobend erwähnen.

Dank gilt auch dem planenden Architekten, Herrn Ignaz Funke, und den beteiligten Bau- und Handwerkerfirmen, die innerhalb kürzester Bauzeit – immerhin verging von der Abtragung des alten Fachwerkes im Januar 2006 vom ehemaligen Krapp´schen Gelände bis hin zur Fertigstellung im Juli 2006 nur ein knappes halbes Jahr – die Wiederrichtung der neuen „alten“ Lohgerberei ermöglicht haben.

Bedanken möchte ich mich auch bei den Kollegen der Bauverwaltung, unserem Bauhof sowie allen fleißigen Helferinnen und Helfern vor und hinter den Kulissen. Ein besonderer Dank gilt den Ehrenamtlichen des Steinfelder Heimatvereins, die mit der Übernahme und Nutzung des Gebäudes eine besondere Aufgabe und Verpflichtung übernommen haben.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

ich freue mich, dass Steinfeld nun mit diesem Kleinod – der neu errichteten Lohgerberei – ein Stück Kultur erhalten hat! Das Haus – so der Wunsch aller Beteiligten aus Politik, Verwaltung und des Heimatvereins – soll in Kürze auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und ein Stück „Heimat“ für alle unsere Bürgerinnen & Bürger werden. Die Lohgerberei soll nicht nur für interessierte Gäste und Besucher geöffnet werden, sie soll künftig auch ein Ort für Kultur, Kunst und Musik sein und als solcher zugleich Bühne für unsere örtlichen kulturtragenden Vereine und Gruppen, für heimische Künstler und alle, denen Kultur in Steinfeld ein Herzenswunsch ist!

Vielleicht kann das Haus ein kleiner Mosaikstein sein für weitere kulturelle Aktivitäten in unserer Gemeinde! Mit diesem, meinem ganz persönlichen Wunsch, verbinde ich die besten Wünsche und Segensgrüße für alle, die dieses Haus künftig mit Leben erfüllen werden! Allen Steinfeldern und den Gästen der Lohgerberei wünsche ich, dass sie die richtige Nähe und die richtige Distanz zum richtigen Zeitpunkt gewinnen und somit eine gute Gesamtschau auf das Gebäude und die Ausstellung erhalten!

- Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! -

Steinfeld am 13. Januar 2007